Trauer um Lothar König: Jenaer Jugendpfarrer und Kämpfer gegen Rechtsextremismus ist tot
Lothar König, der langjährige Jugendpfarrer in Jena und unermüdliche Kämpfer gegen Rechtsextremismus, ist am 22. Februar 2023 im Alter von 64 Jahren verstorben.
König prägte über Jahrzehnte die Jugendarbeit in Jena
Lothar König wurde 1958 in Erfurt geboren und studierte Theologie in Leipzig. Nach seiner Ordination 1984 arbeitete er zunächst als Pfarrer in Nordhausen und ab 1990 in Jena. Dort übernahm er die Leitung des Jugendpfarramts und widmete sich mit großem Engagement der Jugendarbeit. Er gründete Jugendclubs, organisierte Freizeitaktivitäten und initiierte zahlreiche Projekte zur Förderung von Demokratie und Toleranz.
König war eine prägende Figur in der Jenaer Jugendszene. Er schaffte es, junge Menschen für gesellschaftliche Themen zu begeistern und ihnen Räume zu bieten, in denen sie sich entfalten und Verantwortung übernehmen konnten. Sein Wirken trug maßgeblich dazu bei, dass Jena zu einer weltoffenen und toleranten Stadt wurde.
Unermüdlicher Kämpfer gegen Rechtsextremismus
Neben seiner Tätigkeit als Jugendpfarrer war König auch ein unermüdlicher Kämpfer gegen Rechtsextremismus. Er engagierte sich in verschiedenen Initiativen und Projekten, um junge Menschen vor den Gefahren des Rechtsextremismus zu schützen und ihnen alternative Lebensentwürfe aufzuzeigen.
König gehörte zu den Gründern des Vereins "EXIT-Deutschland", der Menschen beim Ausstieg aus der rechtsextremen Szene unterstützt. Er war Mitinitiator der "Jenaer Erklärung gegen Rechtsextremismus" und setzte sich dafür ein, dass Jena eine "Stadt ohne Nazis" wird.
Trauer und Würdigung
Die Nachricht vom Tod Lothar Königs hat in Jena und darüber hinaus große Trauer ausgelöst. Politiker, Freunde und Weggefährten würdigen sein unermüdliches Engagement für die Jugend und den Kampf gegen Rechtsextremismus.
Der Jenaer Oberbürgermeister Thomas Nitzsche sagte: "Lothar König war ein großer Jenaer, der sich mit ganzem Herzen für die Jugend unserer Stadt eingesetzt hat. Sein Wirken wird uns unvergessen bleiben." Auch der Thüringer Ministerpräsident Bodo Ramelow würdigte Königs Einsatz: "Lothar König war ein Vorbild für uns alle. Er hat sich mit aller Kraft für Demokratie und Toleranz eingesetzt und damit einen wertvollen Beitrag zu unserer Gesellschaft geleistet."
Abschied und Vermächtnis
Lothar König wird am 9. März 2023 auf dem Nordfriedhof in Jena beigesetzt. Die Trauerfeier findet in der Friedenskirche Jena statt.
Sein Vermächtnis wird in den vielen jungen Menschen weiterleben, die er geprägt hat, und in den vielen Projekten und Initiativen, die er ins Leben gerufen hat. Lothar König war ein unermüdlicher Kämpfer für eine bessere Welt, und sein Geist wird uns auch weiterhin begleiten.
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